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Mikrokredite für Existenzgründer



Ja klar, es gibt in der Stadt Imbisse wie Sand am Meer, aber dieser wird laufen. Seine Idee sei anders, besser, wirklich, beteuert der Mann, der vor einigen Monaten arbeitslos geworden war und sich nun selbständig machen möchte. Was er nicht hat, ist das nötige Kapital. Er ist blank. Alles, was er braucht, ist jemand, der an ihn glaubt und ihm ein paar tausend Euro gibt, um seinen Traum umzusetzen. Es muss gar keine Riesensumme sein.


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Davor hätte er sogar Angst: Dass er sich an einem Kredit verhebt und die Raten nicht zahlen kann. Aber wer bitte sollte jemandem ohne Eigenkapital und besondere Sicherheiten auch nur ein paar hundert Euro leihen, um damit einen Imbiss aufzumachen? Und warum? Etwa, weil er einen guten Eindruck macht und sein Bruder an ihn glaubt?

Warum nicht. Könnte jedenfalls sein, dass der Mann genau deswegen einen Kleinkredit bekommt. Zumindest bei der Gründungsmanager GmbH. Das junge Braunschweiger Unternehmen, das seit wenigen Tagen auch mit einer Niederlassung in Hildesheim vertreten ist, berät zum einen Existenzgründer auf dem Weg in die Selbständigkeit – und ist eines von zwei akkreditierten Mikrofinanzinstituten (siehe Kasten). Seinen Kunden Zugang zum Kapitalmarkt verschaffen – darin sieht Geschäftsführer Ercan Altun den Auftrag seines Unternehmens. „Wir können unserem Kunden die besten Businesspläne erstellen – das nützt nichts, wenn er nicht an Geld kommt.“ Und die Kredit-Hürden sind gerade für solche, die sich vielleicht aus der Arbeitslosigkeit heraus oder mit bereits einer Insolvenz im Rücken selbständig machen wollen, hoch. Es geht dabei um relativ geringe Summen, maximal 10.000 Euro beim ersten Darlehen, dafür aber um ein höheres Risiko. Eines, dass viele Banken nur ungern eingehen wollen. Auch, weil es sich für sie schlicht nicht rechnet.

Mikrofinanzinstitute wie die Gründungsmanager GmbH wollen bewusst in diese Lücke stoßen, wobei Altun bekräftigt: „Wir wollen keine Konkurrenz zu den Banken sein!“ Eher eine Ergänzung. Und dabei setzen Altun und Markus Meier, der den Bereich der Mikrofinanzierung und auch die Hildesheimer Niederlassung leitet, auf den persönlichen Eindruck, den ein Kreditanwärter bei ihnen hinterlässt. Nicht Kontoauszüge und die Vergangenheit des Gegenüber sollen bestimmen, „der Mensch hinter der Idee entscheidet“, erklärt Altun. Beispiel Imbiss: Die Gastro-Branche ist ein schwieriges Feld für Neueinsteiger, der Markt meiste gesättigt. Doch anstatt mit dieser Begründung einen Kredit über vielleicht 5.000 Euro abzulehnen, überzeugt sich Meier von der Motivation des Kunden, bevor er den Daumen senkt. Brennt der Gegenüber für seine Idee, bringt er den unbedingten Willen mit, erfolgreich zu werden und versteht es, dies im Vier-Augen-Gespräch zu bekräftigen – dann hat er gute Chancen, den Kredit zu bekommen.

Meier und Altun legen auch Wert darauf, das soziale Umfeld, die Freunde und Bekannten, des Kunden kennenzulernen. „Wenn die an ihn glauben, ist das ein wichtiges Zeichen für uns, dass wir es auch sollten“, sagt Altun. Diesen persönlichen zu den Kunden halten Meier und Altun während der Kreditlaufzeit aufrecht: Per E-Mail fragen sie regelmäßig ab, wie der Kreditnehmer selbst seine wirtschaftliche Lage und den unternehmerischen Verlauf beurteilt. Die wenigsten schummeln dabei, sie fühlen sich ernst genommen, wert geschätzt. Altun muss auch aus Eigennutz daran interessiert sein, dass alles glatt läuft: Mikrofinanzinstitute haften mit 20 Prozent für ihre vermittelten Kredite aus dem dafür eingerichteten 100-Millionen-Euro-Fonds. Das heißt: Für die 200.000 Euro, die die Gründungsmanager GmbH bisher insgesamt an Mikrokrediten vermittelt hat, musste sie 40.000 Euro als Sicherheit hinterlegen.

Der Zinssatz für Mikrokredite über die akkreditierten Institute ist einheitlich auf 7,5 Prozent festgelegt, die Laufzeit beträgt maximal 36 Monate. 7,5 Prozent sind nicht wenig, das weiß Altun auch. Aber es gehe schließlich darum, den Kunden überhaupt Geld zu beschaffen, an das sie sonst nicht kämen.

Dass Mikrokredite auch als kreative Teillösung bei der Existenzgründung dienen können, hat Katrin Bischof festgestellt. Als Geschäftsführerin leitet sie seit wenigen Tagen die „Thüster Kartonagen GmbH“ in der Nähe ihres Wohnorts Eime. Dort stellt sie mit ihrem Mann als Betriebsleiter Kartons aus Wellpappe her und will sich eine eigene Nische in der Verpackungsbranche suchen: „Wir nehmen Aufträge mit geringen Stückzahlen an, die sich für die großen Kartonhersteller nicht lohnen.“ Flexibel will Bischof am Erfolg ihres jungen Unternehmens arbeiten, beim Start halfen ihr auch die Gründungsmanager mit einem Darlehen über 10.000 Euro: Einer der eingeplanten Investoren sprang unvermittelt ab, die Hausbank der Bischofs mochte daraufhin den Kredit nicht mehr in der eingeplanten Gesamthöhe gewähren und wollte eine zusätzliche Sicherheit. Die Lücke füllte die Geschäftsführerin schließlich mit dem Mikrokredit und überzeugte so ihre Bank. Nun geht es an die eigentliche Arbeit, die Produktion der Pappverpackungen. Bischof glaubt fest an den eigenen Erfolg: „Kartons werden immer gebraucht.“

Weitere Informationen zum Thema Mikrokredite gibt es im Internet unter www.mikrofinanz.net, mikrokreditfonds.gls.de/ und www.gruendungsmanager.de.

(Jan Furhop, Bericht des Kehrwieder am Sonntag, 30.01.2011)

( openPR )


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