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Sachbezüge anstatt von Gehaltserhöhungen – mehr netto vom brutto zum Beispiel durch Tankgutscheine



Mehr „Netto“ für alle: Kraftstoff-Gutschein als ideale „Gehaltserhöhung“
Idee von Osnabrücker Tankstellenbetreiber schafft Vorteile sowohl für Firmen als auch für Angestellte
Osnabrück. Gehaltserhöhungen haben oft einen großen Nachteil: Von dem Plus an „Brutto“ bleibt „netto“ oft nicht viel übrig.

Eine günstige Alternative bilden hingegen Sachbezüge, die die Arbeitgeber ihren Angestellten zukommen lassen können – wenn einige wichtige Bedingungen erfüllt sind. Der Osnabrücker Tankstellenpächter Andreas Klocke hat ein verfeinertes System für die Abrechnung von Kraftstoff-Gutscheinen entwickelt, von dem sowohl Unternehmen als auch ihre Mitarbeiter erheblich profitieren können. Das von ihm initiierte Programm erlaubt es, einvernehmlich mit dem Fiskus die Freigrenze für Sachbezüge zu nutzen, um beispielsweise Ãœberstunden und Mehrarbeit abzugelten oder die Bezüge im Rahmen einer Gehaltsrunde anzuheben.

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„Bis zu 44 Euro kann jeder Arbeitnehmer über diesen Weg pro Monat zusätzlich steuerfrei erhalten“, weiß Klocke, der in Osnabrück und Umgebung insgesamt vier Shell-Tankstellen betreibt. Sein Ansatz wurde vom Finanzamt Osnabrück-Stadt geprüft und – im Gegensatz zu anderen Verfahren – als absolut konform mit dem Steuerrecht bestätigt. Bei einer herkömmlichen Gehaltserhöhung von 40 Euro brutto können, je nach Steuerklasse des Arbeitnehmers, möglicherweise nur 18 Euro netto übrig bleiben.

„Der Clou ist, dass von der Vergütung mit Tankgutscheinen alle Vertragsparteien profitieren“, führt Klocke aus: „Der Arbeitnehmer erhält Kraftstoffgutscheine im Gegenwert von maximal 528 Euro pro Jahr, mit denen er den Tank seines Fahrzeugs füllen kann. Und der Arbeitgeber kann über diese Sachbezüge, auch wenn es im ersten Moment widersprüchlich klingt, sogar seine Personalkosten senken.“

Gutscheine über 10, 20 oder 30 Liter Kraftstoff
Die Kosten für die mit den Tankgutscheinen bezahlten Treibstoffe sind als Betriebsausgaben abzugsfähig. Der Wert der Gutscheine senkt somit das zu versteuernde Einkommen. Wichtig sei auch, dass außerdem keine zusätzlichen Sozialabgaben für den Arbeitgeber entfallen. Ein Unternehmen, das diese Möglichkeiten beispielsweise für seine 100 Mitarbeiter ausschöpft, spare jährlich bis zu 20.000 Euro bei den Personalkosten im Vergleich zu einer klassischen Tariferhöhung, rechnet Andreas Klocke vor. Voraussetzung ist, dass die monatliche Obergrenze niemals überschritten wird, und dass nicht ein Geldbetrag, sondern eine Sachleistung weitergereicht wird.

Für eine unbürokratische Handhabung des Prinzips stellt der Shell-Pächter den Firmen Tankgutscheine in Staffelungen von 10, 20 und 30 Litern zur Verfügung. Der genaue Wert eines Gutscheins ergibt sich aus dem tagesaktuellen Spritpreis. Auch rückwirkend kann die Tankstelle dem Kunden den jeweiligen Kraftstoff-Preis exakt für jeden Zeitpunkt mitteilen.
Dabei kann jedes an diesem System teilnehmende Unternehmen selbst entscheiden, welcher maximale Zeitraum für die Einlösung vorgegeben wird. „Die meisten unserer Kunden verwenden die personalisierten Tankgutscheine quasi wie ‚Bargeld mit Verfallsdatum‘ und setzen eine Frist von einem Monat. Das würde ich auch empfehlen, denn man möchte wahrscheinlich nicht, dass Jahre später massenhaft Gutscheine von ehemaligen Mitarbeitern eingelöst werden“, so Klocke weiter.

Weitere Akzeptanzstellen für Gutscheine geplant
Vor Nachahmern des Verfahrens hat der Tankstellen-Pächter keine Angst. Schließlich würde es einen großen Aufwand bedeuten, ein ähnliches eigenes System auf die Beine zu stellen. Sowohl in die „wasserdichte“ Abstimmung mit dem Finanzamt als auch in die konkrete Umsetzung musste viel Zeit investiert werden. Nötig war auch das Programmieren einer speziellen Software, die die Abwicklung mit den Kunden effizient gestaltet. Die Vorarbeit geht aber noch weiter: Interessenten erhalten von ihm alle Dokumentenvorlagen, die anschließend mit dem jeweiligen Steuerberater und dem zuständigen Finanzamt abgeklärt werden sollten.

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Diese Vorgehensweise habe sich stets bewährt, meint Klocke. Sein System wurde bereits sehr gut angenommen – 18.000 Gutscheine wurden allein 2009 für Firmen im Osnabrücker Raum ausgestellt. In Osnabrück gibt es schon acht Tankstellen, in denen die Gutscheine eingelöst werden können; hinzu kommen Stationen in Münster, Ibbenbüren, Lingen, Rheine und Lengerich. Jetzt will Klocke sein Gebiet mit zusätzlichen Akzeptanzstellen weiter ausdehnen: „Bei Bedarf können wir auch in der Nähe eines Unternehmens, das sich an dem System beteiligen möchte, neue Akzeptanzstellen schaffen.“

Weitere Infos: www.shell.de



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