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Institut bescheinigt Abwrackprämie Umweltnutzen



Laut einer Untersuchung des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) hat die Abwrackprämie der Umwelt eher genutzt als geschadet.


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Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) zweifelt die Ergebnisse des ifeus nicht an, diese seien auch nicht wirklich überraschend. Schließlich habe die Umweltbewegung in den letzten Jahren und Jahrzehnten Umweltstandards gegen die Autoindustrie durchgesetzt, wodurch neue Autos im Durschnitt schadstoffärmer seien als alte. Die positiven Umwelteffekte erklärten sich auch daraus, dass die abgewrackten Autos laut ifeu mit 14,4 Jahren älter seien, als vorher angenommen. Es bleibe allerdings ein Skandal, dass die Abwrackprämie an keinerlei Umweltkriterien geknüpft worden sei und beispielsweise 2 500 Euro auch für einen Billigdiesel ohne Rußpartikelfilter zu haben waren. Zudem sei zwar der CO2-Ausstoß von Neuwagen gesunken, weil viele kleine Autos gekauft wurden. Es sei jedoch zu früh, den CO2-Rückgang zu bejubeln, denn die Nachfrage nach kleinen Autos sei nun erschöpft, womit der Anteil großer Dienstwagen wieder ansteigen werde. Insgesamt hätte beim Einsatz von fünf Milliarden Euro für die Umwelt und für die Konjunktur viel mehr erreicht werden müssen.

Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender: „Dass im letzten Halbjahr Neuwagen sparsamer geworden sind heißt leider nicht, dass die Autohersteller auf einmal auf umweltverträgliche Autos setzen. Die Auto-Zeitschriften werben vor der IAA schon wieder für deutsche Spirtsaurier. Da ist vom Umdenken noch zu wenig zu sehen. Deswegen brauchen wir Anreize zum Bau spritsparender Pkw. Wir brauchen eine richtige Öko-Reform der Kfz-Steuer und kein Steuer-Reförmchen. Autos mit geringem CO2-Ausstoß müssen stark gefördert und Spritschlucker zur Kasse gebeten werden. Unter dem Strich muss das aufkommensneutral sein.”

Die Abwrackprämie habe gemessen an den bereitgestellten Steuergeldern auch als Konjunkturprogramm zu wenig geholfen. Ausländische Hersteller hätten zu Recht am meisten profitiert, da sie schon seit langem kleine, meist sparsame Pkw anböten. Alle deutschen Hersteller hätten hingegen Marktanteile verloren. Dies sei bedenklich, da ein Golf-Fahrer, der auf einen Hyundai umgestiegen und mit dem billigeren Wagen zufrieden sei, VW vielleicht auf Dauer verlo-ren gehe.


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Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: „Die fünf Milliarden Euro hätte man deutlich sinnvoller angelegen können. Es hätte eine Auto-Umweltprämie gezahlt werden müssen, die den Namen auch verdient − also an die Einhaltung von CO2-Grenzwerten gebunden ist. Man hätte die Partikelfilternachrüstung von leichten Nutzfahrzeugen und kleinen Lkws von kleinen Unternehmen fördern müssen. Auch wäre eine Umweltprämie für Fahrräder sinnvoll gewesen, die die Bürger davon überzeugt, wie gut man mit modernen Fahrrädern voran kommt. Und natürlich hätten Gelder in den öffentlichen Nahverkehr fließen müssen, zum Beispiel um alte Busse zu ersetzen oder mit Partikelfiltern nachzurüsten.”

Das im Auftrag des Bundesumweltministeriums erstellte ifeu-Gutachten „Abwrackprämie und Umwelt − eine erste Bilanz” finden Sie als pfd zum download unter www.bmu.de/verkehr/downloads/doc/44905.php .


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